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Maria Lazar erzählt im Roman Die Vergiftung keine herkömmliche Story ihrer Heldin Ruth. Es ist nicht ihre Geschichte, für die sich die Autorin interessiert. Vielmehr beleuchtet Lazar Ruths inneren Seelenzustand, ihre Selbstzweifel, Zerrissenheit und Fremdartigkeit anhand einzelner Erlebnisse, kurzer Szenen, einzelner Bilder. Für Ruths psychische Gespanntheit findet sie passende Bilder. Wie schon im Märchen von Herzog Blaubart wird die verschlossene Tür, »eine braune Holztür, glatt, mit vielen dunklen Flecken. Eine Tür wie sie überall ist, überall ist. Eine Tür –« zum Ausdruck für den Konflikt, zum Hindernis, zur Wand, gegen die sie anrennt, »die sich nie und nie zertrümmern läßt«. […] Die Vergiftung ist ein moderner Roman. Der skurrile Tagebucheintrag Thomas Manns zu seiner Romanlektüre von Lazars Vergiftung ist für uns Anlass, die Autorin zu lesen: »Ging gestern Abend wieder in den Park, saß zum ersten Mal wieder lesend unter einem Baum. Begann mit einem Roman Vergiftung von Maria Lazar …, lese aber nicht weiter. Penetranter Weibsgeruch.«

 

Hubert Holzmann im  TITEL kulturmagazin

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