Wundgeschlagen also von der Erkenntnis des bevorstehenden Untergangs unserer Gesellschaft, las ich noch Alexander Pscheras Vergessene Gesten, das im kleinen Wiener Verlag Das vergessene Buch erschien.
Tilman Winterling, 54books
Wundgeschlagen also von der Erkenntnis des bevorstehenden Untergangs unserer Gesellschaft, las ich noch Alexander Pscheras Vergessene Gesten, das im kleinen Wiener Verlag Das vergessene Buch erschien.
Tilman Winterling, 54books
– Ingo Langner, Die Tagespost
‚125 Volten gegen den Zeitgeist‘ stellt der Autor vor, samt inspirierten Überlegungen zu deren Welterklärungs- und Sinnstiftungspotenzial. Da findet sich konsumorientierte Nostalgie (‚Toast Hawaii essen‘, ‚Kaugummi am Automaten kaufen‘) neben Bildungsbürgerlichkeit (‚Gedichte auswendig lernen‘, ‚Zeitungsartikel ausschneiden‘) und reiner Exzentrik (‚Grundlos vor sich hin pfeifen‘, ‚Eine Locke einrahmen‘).
PROFIL, 15. Oktober 2018
Der Verlag Das vergessene Buch bringt ein neues Buch heraus und die PREMIERE findet in einer der schönsten unterirdischen Locations statt, die der Wiener Erste Bezirk zu bieten hat: Die WINEBANK. Ein Ort für Genießer und Weinliebhaber, für Kulturenthusiasten und Literaturfreunde. Welches Ambiente könnte besser geeignet sein, um bei ein paar guten Flaschen Weins den renommierten Germanisten und Publizisten Alexander Pschera das erste Mal aus seinem neuen Opus vorlesen zu hören, das die Gesten des alten Europa mit einem ironischen Augenzwinkern vor dem Vergessen bewahren will – und dabei manchmal mehr über den status quo unserer Gesellschaft preisgibt, als dieser vielleicht lieb ist.
ÜBER DEN AUTOR
Alexander Pschera, Jg. 1964, studierte in Heidelberg Germanistik, Musikwissenschaft und Philosophie und promovierte über den Dichter Eduard Mörike und das „Zeitalter der Idylle“. Neben literaturwissenschaftliche
ÜBER DAS BUCH
Das Leben konkretisiert sich in seinen Gesten. Sie sind Atem und Rhythmus der Existenz. Ein Reichtum von Gesten gibt ein volles Leben zu erkennen, umgekehrt ist ein gestenloses Leben stummer als stumm. Viele Gesten, Handbewegungen, Mimiken, Gewohnheiten und Aussprüche sind in den letzten 100 Jahren dem Vergessen anheim gefallen. Das liegt daran, dass unser Leben einförmiger, monotoner, gegenstandsloser geworden ist: Wer keinen Hut hat, kann ihn nicht lüpfen, wer keine Nelken mehr sein eigen nennt, kann sich keine ins Knopfloch stecken. Der renommierte Publizist und Germanist
Ein Freund von mir, Alexander Pschera, hat gerade ein Buch über all die schönen Dinge geschrieben, die er ‚Vergessene Gesten‘ nennt: Zeitungsartikel ausschneiden, Urlaubsfotos einkleben, Gedichte auswendig lernen, etwas im Lexikon nachschlagen, vor sich hin pfeifen, Ansichtskarten schreiben, jemandem die Tür aufhalten, im Bahnhofsrestaurant essen, sich bekreuzigen und vieles mehr.
Alexander von Schönburg, BILD am Sonntag, 26. August 2018