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Bildschirmfoto 2020-06-08 um 16.13.01

Viele Komponenten des Romans könnten heutig sein: Konkursgefahr, rundum bedrohliche Ungewissheiten, die viele Menschen in brodelnde, manchmal berstende Angst versetzen. Aber Maria Lazar hat diese Geschichte in den 1930er Jahren erzählt. […] Sie erfasst in Krimispannung, wie sich politische und wirtschaftliche Radikalisierung – hinterhältiger Rechtsextremismus sowie ausbreitende Gier und Armut – in Gemütern niederschlägt. Grandios fängt sie das Wienerische ein, nicht den Slang, sondern das Melodiöse der Alltagssprache von Dienstmädel wie Hausfrau. Ihr Romanheld Ernst von Ufermann ist kein Flüchtling im heutigen Sinne, und doch beeindruckt, wie Maria Lazar schildert, welch viele seelische Lähmungen so einen in Österreich heimatlos, geldlos und würdelos Gewordenen befallen, der bitterlich resümiert: „Es ist nicht meine Schuld, daß ich noch lebe.“

– Hedwig Kainberger, Salzburger Nachrichten