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Marta Karlweis (1889–1965) war die Tochter des Bühnenautors Carl Karlweis (1850–1901) und Schwester von Oskar Karlweis. Wie auch Maria Lazar besuchte sie die Schule der Eugenie Schwarzwald, die berühmte Schwarzwaldschule, an der einige prominente Figuren des Wiener kulturellen Lebens lehrten, darunter u. a. Adolf Loos und Oskar Kokoschka. In Wien frequentierte sie auch den stadtbekannten Salon der Berta Zuckerkandl, in dem sie immer wieder aus ihren Werken vorlas[1] Gegen den Willen ihres Vormunds – ihr Vater starb schon als sie 12 war – begann sie nach dem Abitur ein Psychologie-Studium an der Universität Wien, das sie allerdings schon 1907 abbrechen musste, um den Industriellen Walter Stross zu heiraten. Aus dieser Ehe gingen die Töchter Bianka (* 1908) und Emmy (* 1910) hervor.

Im Februar 1915 lernte sie in Altaussee Jakob Wassermann kennen, mit dem sie bald eine Liebesbeziehung einging. Im August 1919 zogen sie gemeinsam nach Altaussee. Am 21. Februar 1924 kam ihr Sohn Carl Ulrich (Charles) zur Welt. Sie heiratete – als dessen zweite Ehefrau – Wassermann im Jahr 1926.

Mit ihrem vorletzten Werk, dem 1929 erschienenen Roman Ein österreichischer Don Juan scheint sie sich auf dem damaligen Buchmarkt endgültig durchgesetzt zu haben. Schon ein Jahr nach dessen Publikation bringt der anspruchsvolle New Yorker Verlag Ives Washburn unter dem Titel The viennese lover eine amerikanische Übersetzung heraus.[2] Der Roman, der bei seinem Erscheinen mitunter enthusiastisch besprochen wurde, zielt auf die gnadenlose Entzauberung der Monarchie ab und will dabei die tiefer liegenden Ursachen ihrer Auflösung rekonstruieren und liegt nun endlich wieder im DVB Verlag vor.

Das Heraufziehen des Nationalsozialismus bedeutet für ihre literarische Karriere einen irreparablen Einschnitt. Nach 1933 erscheinen nur noch – als letztes Buch der 45-jährigen – die Wassermann-Biographie im Amsterdamer Querido-Verlag und fallweise Beiträge in schweizerischen und österreichischen Periodika.

Nach dem Tod ihres zweiten Mannes Jacob Wassermann 1934 ändern sich ihre gutbürgerlichen Lebensverhältnisse zunächst dramatisch. Sie übersiedelt in die Schweiz, nimmt ihr Psychologie-Studium wieder auf und geht nach Beginn des 2. Weltkriegs nach Kanada ins Exil. [5] Sie studierte bei Carl Gustav JungAnalytische Psychologie. 1939 übernahm sie einen Lehrauftrag an der McGill-Universität in Montreal. Bis zu ihrem Tod arbeitete sie in ihrer psychiatrischen Praxis in Ottawa. Am 2. November 1965 starb Marta Karlweis auf einer Reise in der Schweiz.

Quelle: Wikipedia. Online abrufbar unter https://de.wikipedia.org/wiki/Marta_Karlweis