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Marcel Jouhandeau (* 26. Juli 1888 in Guéret, Département Creuse; † 7. April 1979 in Rueil-Malmaison, Frankreich)  beschrieb das abgründige Le­ben in der französischen Provinz (Chaminadour, 1934) und seine turbulente Ehe mit einer Tänzerin in Paris (Chroniques maritales, 1938). Er bekannte sich zur Homosexualität (De l’Abjection, 1939; Chronique d’une passion, 1944) und verfasste antisemitische Traktate (Le Péril juif, 1937). Walter Benjamin übersetzte seine Erzäh- lungen, Ernst Jünger wurde während der deutschen Besatzung sein Freund. Jean-Paul Sartre verglich ihn mit Jean Genet. Viele Jahre arbeitete Jouhandeau als Lateinlehrer. Zahlreiche Werke von ihm erschienen im renommierten Verlag Gallimard. Im Herbst 1941 nahm Marcel Jouhandeau an einer organisierten Rundreise durch Nazi-Deutschland teil. Sein poetischer Roman „Le Voyage secret“ (1949), in dem er seine Kollaboration zugleich verdrängt und gesteht, erscheint hier erstmals in deutscher Übersetzung und erstmals zusammen mit dem bislang unveröffentlichten Reisetagebuch, das ihm zugrunde liegt.
1975 wurde Jouhandeau als Ehrenmitglied in die American Academy of Arts and Letters gewählt. Sein gleichermaßen faszinierendes wie problematisches Oeuvre ist nach 1945 zunehmend in Vergessenheit geraten.